Gehaltsverhandlung - Tipps und Tricks

Wir geben Ihnen für Ihre nächste Gehaltsverhandlung Tipps & Tricks an die Hand! Wann sollte ich das Thema ansprechen? Wieviel Gehalt ist eigentlich drin? Und welche Argumente sollte ich vorlegen? So bereiten Sie sich ideal auf Ihre Gehaltsverhandlung vor!

Gehaltsverhandlung - Tipps und Tricks

29.11.2023

Lesedauer: 6 min

Gehaltsverhandlung - Tipps und Tricks

Gehaltsverhandlungen werden Ihnen in Ihrem Berufsleben immer wieder begegnen. Sobald Sie den Job wechseln, ein Vorstellungsgespräch führen, Ihre Probezeit abgelaufen ist oder Sie viele Jahre der Unternehmenszugehörigkeit aufweisen: Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem es verständlich ist, dass Sie mehr Geld verdienen möchten. Doch wie bestimmen Sie Ihren aktuellen Marktwert? Wie überzeugen Sie Ihren Vorgesetzten von einer Gehaltserhöhung? Bedenken Sie, dass Ihr Gehalt viele Einflussfaktoren hat und je nach Branche, Bundesland, Stadt, Bildungsabschluss, Unternehmensgröße sowie Berufsgruppe variiert. Doch damit Sie sich in dieser fordernden Situation der Gehaltsverhandlung wohler und sicherer fühlen, haben wir Ihnen die besten Tipps und Tricks für Ihre Gehaltsverhandlung zusammengetragen. Diese haben bereits vielen Arbeitnehmern zu einer erfolgreichen, angemessenen Gehaltserhöhung verholfen. 

Das richtige Timing

Die Gehaltsverhandlung ist eine Bestätigung Ihrer bisherigen Leistung. Daher sollten Sie für Ihre Gehaltsverhandlung den richtigen Zeitpunkt wählen:
  • Einstieg: Sie beginnen eine neue Tätigkeit und damit geht auch eine Gehaltsverhandlung einher.
  • Nach der Probezeit: Sie haben die Probezeit bestanden und Ihren Vorgesetzten von Ihrem Können überzeugt? Dann ist nun der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung.
  • Mitarbeitergespräche: Einmal im Jahr finden Mitarbeitergespräche statt und sowohl Sie als auch Ihr Vorgesetzter blicken auf Ihre erbrachten Leistungen, Zielerreichungen und Aufgabenbereiche zurück. War man mit Ihnen zufrieden, haben Sie großartige Argumente für eine Gehaltsverhandlung.
  • Beförderung: Wurden Sie befördert und werden in Zukunft mehr Verantwortung und einen größeren Aufgabenbereich übernehmen? Dann sollten Sie mit Ihrem Vorgesetzten Ihr Gehalt neu verhandeln.
  • Versetzung: Auch wenn Sie unternehmensintern versetzt werden, sollten Sie um eine Gehaltsverhandlung bitten.
  • Entfristung des Arbeitsvertrages: Waren Sie bisher befristet beschäftigt und wandelt Ihr Arbeitgeber diesen befristeten Arbeitsvertrag nun in einen unbefristeten um, so ist er mit Ihrer Leistung mehr als zufrieden und Sie haben die perfekten Argumente, um in eine Gehaltsverhandlung zu gehen.

Um eine Gehaltsverhandlung bitten

Es ist wichtig, dass Sie selbst aktiv werden, wenn Sie ein angemessenes, höheres Gehalt erreichen möchten. In den seltensten Fällen wird Ihr Chef von sich aus großzügige Gehaltserhöhungen anbieten. Es liegt also an Ihnen, den richtigen Zeitpunkt (siehe oben) zu wählen und schließlich um ein vertrauliches Gespräch zu bitten. Wählen Sie also einen der oben genannten Gründe als Gesprächseinstieg aus und bitten Sie Ihre Führungskraft um ein Gespräch, in dem Sie über Ihre bisherigen Leistungen, Aufgaben sowie Ihr Gehalt sprechen möchten. Eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung erfordert Zeit und Ruhe. Bereiten Sie sich demnach gut auf Ihre Gehaltsverhandlung vor, um Ihre Argumente überzeugend darzulegen. Zeigen Sie Ihrem Vorgesetzten, warum Sie eine Gehaltserhöhung verdienen, basierend auf Ihren Leistungen, Ihrem Mehrwert für Ihr Unternehmen sowie aufgrund Ihrer beruflichen Entwicklung.

Ermitteln Sie Ihren Marktwert

Bevor Sie in Ihre Gehaltsverhandlung gehen, sollten Sie Ihren Marktwert ermitteln. Machen Sie sich bereits im Vorfeld Ihrer Gehaltsverhandlung ein genaues Bild über die branchenüblichen Gehälter für vergleichbare Positionen. Nutzen Sie dabei Online-Ressourcen, Gehaltsvergleichsportale oder sprechen Sie mit Fachleuten in Ihrer Branche. De aktuellen Gehaltsspannen helfen Ihnen dabei, realistische Erwartungen zu haben. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Wert für Ihre Position in Ihrer Abteilung und in Ihrem Unternehmen insgesamt kennen, damit Sie sich weder unter noch über dem Marktwert verkaufen. Wieviel kann man für die von Ihnen angestrebte Position verlangen? Hier kann es hilfreich sein, sich eine realistische Wunschliste zu erstellen, die nicht nur Gehaltsvorstellungen umfasst, sondern auch Boni wie beispielsweise einen möglichen Firmenwagen, einen zusätzlichen Urlaubstag oder andere Zusatzleistungen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Sie Ihre eigenen Grenzen der Kompromissbereitschaft festlegen und entscheiden, welche Zugeständnisse Sie gegebenenfalls bereit sind zu machen. Gehen Sie in Ihre Gehaltsverhandlung mit klaren Vorstellungen und einer realistischen Einschätzung Ihres eigenen Wertes. So erzielen Sie die besten Ergebnisse.

Wieviel mehr Gehalt ist drin?

Nachdem Sie Ihren Marktwert nun kennen, haben Sie sicherlich bereits ein Gefühl dafür entwickelt, wieviel Gehalt Sie in Ihrer Gehaltsverhandlung fordern können. Wenn Sie im Gespräch taktisch klug vorgehen, können Sie im jährlichen Mitarbeitergespräch eine Gehaltserhöhung zwischen 3-10% verargumentieren. Bei einem Jobwechsel sind sogar bis zu 20% möglich. Haben Sie in Ihrem neuen Tätigkeitsfeld mehr Verantwortung und neue Aufgaben inne, dann ist ein Gehaltsplus von 5-7%, bei einer Beförderung von 10-15% üblich. Überlegen Sie sich im Vorfeld genau, wie viel Gehalt Sie sich wünschen. Je konkreter Ihr Gehaltswunsch ist, desto professioneller wirken Sie auf Ihr Gegenüber. Wichtig ist, dass Sie in der Gehaltsverhandlung darauf achten, dass das Wunschgehalt immer in Brutto ausgedrückt wird. Setzten Sie sich außerdem eine Bandbreite, die Ihren Erwartungen entspricht und mit der Sie im Gespräch flexibel auf das Angebot Ihres Vorgesetzten reagieren können.

Überzeugende Argumente liefern

Die Vorbereitung auf Ihre Gehaltsverhandlung ist enorm wichtig und basiert auf überzeugenden Argumenten. Gut fundierte Argumente können hier der entscheidende Erfolgsfaktor sein. Wenn Sie nur nach mehr Geld bitten, wirken Sie unprofessionell und werden Ihren Arbeitgeber sicherlich nicht von dem Bedarf einer Gehaltserhöhung überzeugen. Ihre konkreten Argumente sollten dabei sowohl vergangene als auch zukünftige Leistungen umfassen, die den Gegenwert Ihres Gehalts widerspiegeln. Überlegen Sie sich hierfür, welche Aufgaben mit Ihrem Tätigkeitsfeld einhergehen, welche Leistungen Sie erbracht haben, welche Projekte Sie erfolgreich abschließen konnten und welche neuen Projekte Sie bereits jetzt in der Pipeline haben. Hat Ihr Vorgesetzter, jemand aus Ihrem Team oder gar ein Kunde Ihre Leistung besonders hervorgehoben und geschätzt? Dann haben Sie auch hier zuverlässige Argumente, die für Ihre Gehaltsverhandlung von entscheidender Bedeutung sind. Weiter können Sie Ihre Stärken hervorheben, die für Ihr Unternehmen einen Mehrwert darstellen. Sprechen Sie auch über Ihre Erfahrungen und eventuell neu hinzugewonnene Qualifikationen, die Sie zum Erfolg Ihres Unternehmens beitragen können. Indem Sie Ihre Aufgaben, Leistungen, Qualifikationen sowie Anerkennungen dokumentieren, können Sie Ihrem Vorgesetzten Ihren Wert fürs Unternehmen präsentieren und liefern ihm nahezu unschlagbare Argumente für Ihre Gehaltserhöhung.

Benefits verhandeln

Bei einer Gehaltsverhandlung können Sie neben dem reinen Gehalt auch andere Aspekte der Vergütung, sogenannte Benefits oder Zusatzleistungen, ins Spiel bringen. Recherchieren Sie im Voraus, welche Benefits in Ihrer Branche oder in Ihrem Unternehmen üblich sind. Wählen Sie dann diejenigen Benefits aus, die für Sie persönlich von Bedeutung sind und zu Ihren beruflichen Zielen passen. Ist Ihnen eine flexible Arbeitszeit wichtig, um beispielsweise Familie und Beruf besser vereinbaren zu können? Dann bringen Sie dies als Verhandlungspunkt an. Haben Sie Interesse an einer beruflichen Weiterentwicklung? Dann fragen Sie nach Möglichkeiten für Schulungen, Weiterbildungen oder Zertifizierungen, die von Ihrem Arbeitgeber finanziell unterstützt oder ermöglicht werden könnten. Weiterbildung können sowohl für Sie als auch für Ihr Unternehmen langfristig vorteilhaft sein. Ist Ihnen eine erhöhte Anzahl von Urlaubstagen wichtig? Dann bringen Sie dies als Argument in Ihre Gehaltsverhandlung mit ein, indem Sie aufzeigen, dass Ihnen zusätzliche Freizeit helfen kann, sich zu erholen und produktiver zu sein, wenn Sie wieder am Arbeitsplatz sind. Eventuell bietet Ihr Unternehmen auch Bonusprogramme, Gewinnbeteiligungen oder weitere Leistungsanreize, die Ihnen zusätzlich zum Grundgehalt angeboten werden könnten. Es lohnt sich auf jeden Fall, nach diesen Zusatzleistungen zu fragen, da Sie sowohl für Sie als auch Ihren Arbeitgeber Vorteile in der Zusammenarbeit bieten.

Professionelles Auftreten

Sind wir mal ehrlich: Es ist nicht einfach, sich vor seinen Chef zu setzten und ihn von einer Gehaltserhöhung zu überzeugen. Doch es geht in einer Gehaltsverhandlung nicht darum, Almosen zu erbitten, sondern eine Ihren Leistungen angemessene Entlohnung zu verhandeln. Dabei ist es enorm wichtig, dass Sie trotz unangenehmem Themenfeld oder persönlicher Schüchternheit selbstbewusst und professionell auftreten. Wie Sie Ihr Gespräch sorgfältig vorbereiten, haben Sie in den obigen Tipps und Tricks bereits erfahren. Während des Gesprächs ist es nun wichtig, dass Sie Ihrem Vorgesetzten aufmerksam zuhören. Versuchen Sie, zwischen den Zeilen zu lesen und stellen Sie Rückfragen. So finden Sie schnell heraus, worauf Ihr Arbeitgeber hinaus will. Vermeiden Sie einen jedoch einen zu fordernden oder gar aggressiven Unterton und wiederholen Sie Aussagen Ihres Chefs ruhig mit eigenen Worten, denn das zeigt Ihm, dass Sie ihn auch verstehen.?Auch wenn Sie Ihre Gehaltsvorstellung mit konkreten Argumenten untermauert haben, ist Ihr Vorgesetzter vielleicht nicht gleich mit Ihrem Gehaltswunsch einverstanden. Es kann unangenehmes Schweigen entstehen, das Sie unbedingt aushalten sollten, denn es ist Bestandteil des Verhandlungsprozesses. Leider gehört ein schnelles Nachgeben zu den häufigsten Ursachen einer fehlgeschlagenen Gehaltserhöhung. Doch Sie sind mit Ihrer konkreten Gehaltsvorstellung "in den Ring" gegangen und können diese mit im Vorfeld erarbeiteten Argumenten begründen. Wiederholen Sie diese notfalls und zeigen Sie Ihrem Chef respektvoll und höflich auf, dass Sie ein höheres Gehalt wert sind!

Sie haben nun verschiedene Tipps und Tricks kennengelernt. Denken Sie daran, dass eine Gehaltsverhandlung ein Prozess ist, bei dem Kompromisse gemacht werden können. Seie Sie offen für verschiedene Optionen, wie Benefits statt Gehaltserhöhung, und bemühen Sie sich um eine Lösung, bei der sowohl Sie als auch Ihr Arbeitgeber zufrieden ist.  Indem Sie unseren Ratschlägen folgen, schaffen Sie sich im Vorfeld eine optimale Ausgangslage für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung. Wir wünschen Ihnen für Ihr Gespräch viel Erfolg!

gehaltsverhandlung

tipps

tricks

Ähnliche Artikel